Haut und Haar – Allgemeinwissen
Die heutige Gesellschaft legt den Maßstab für Stil und Mode und auch unsere Haut und die daraus wachsenden Haare sind betroffen. Was aktuell schön und ästhetisch sein soll, bestimmt das Verhalten auf die Kosmetik- und Beautybranche. Eine gut aussehende Haut ist eine von Unreinheiten befreite und optisch glatte, leicht glänzende Oberfläche ohne Behaarung. Sie ist gut durchblutet und behält ein leicht rosiges Aussehen. Im Sommer ist sie leicht bis tief gebräunt, im Winter wird sie durch spezielle Pflegeprodukte weich und geschmeidig gehalten. Was das Haarwachstum angeht, so ist dieses überwiegend bei den Frauen unerwünscht. Und auch bei Männern etabliert sich so langsam der Trend hin zur haarfreien Brust, ja sogar die Beine werden enthaart. Ehe wir uns aber mit der modernen Haarentfernung und dessen Methoden beschäftigen, wollen wir uns die Eigenschaften der Haut und den ursprünglichen Nutzen des Haarwachstums ansehen. Letzteres hat nämlich einen Sinn, ansonsten hätte uns die Natur wohl kaum diese Bürde auferlegt.
Bestandteile und Aufbau der Haut
Unsere Haut ist mit einer Größe von knapp zwei Quadratmetern das größte Organ an unserem Körper und wird meist ziemlich unterschätzt. In Wirklichkeit ist es sogar ein sehr lebensnotwendiges Organ, welches nicht minder wichtige Funktionen besitzt. Die Haut eines jeden Menschen hat ziemlich große Auswirkungen auf unsere Gesundheit und auch auf das Wohlbefinden eines Menschen. Vielleicht ist auch dem Leser dieses Artikels schon einmal der Spruch zu Ohren gekommen, dass unsere Haut das Spiegelbild unseres Gesundheitszustandes sei. An diesem ist wahrlich sehr viel Richtiges dran, denken wir nur an ein pickeliges und von Unreinheiten geplagtes Hautbild, welches das Sinnbild einer nährstoffarmen oder vitaminarmen Ernährung ist. Obwohl die Haut also ein gut sichtbares Organ ist und maßgeblich zu einem schönen Erscheinungsbild beiträgt, behandeln wir es oftmals nicht gut.
Oberhaut – Lederhaut – Unterhaut
Wie vielleicht noch aus Schulzeiten in Erinnerung geblieben, besteht die Haut aus drei Schichten. Zu diesen gehört die schützende dicke Oberhaut, die darunter befindliche Lederhaut und die zarte, dünne Unterhaut. Außerdem gehören zur Haut im Allgemeinen auch die Haare, die Nägel, sowie Schweiss- und Talgdrüsen.
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Die Oberhaut – Epidermis
Die Oberhaut ist der Schutzschild des menschlichen Körpers und sie muss so einiges aushalten. Sie setzt sich aus mehreren Zellschichten zusammen, die dicht übereinander liegen. Vielleicht weniger bekannt ist, dass sich in der Oberhaut sogar ein natürlicher Schutz gegen UV-Strahlen befindet, für welchen der Farbstoff Melanin verantwortlich ist. Die Oberhaut selbst lässt sich noch einmal in zwei Teile unterteilen, für uns wichtig ist jedoch die Hornschicht. Hornhaut setzt sich bekanntlich aus abgestorbenen und verhornten Zellen zusammen und erneuert sich laufend.
- So lästig die Hornschicht oder Hornhaut für unser Beautyempfinden auch ist, umso wichtiger ist sie für den Schutz unseres Organismus. Durch die verdickten und toten Zellen ist es vielen chemischen Substanzen unmöglich durchzudringen und bis zur Blutbahn zu gelangen. Wie schrecklich wäre es auch, wenn alles was wir anfassen würden, direkt in den Blutkreislauf gelangen würde? Doch nicht nur dafür ist die Hornschicht ein unabdingbarer Bestandteil der Haut, sie bildet sich auch dann, wenn an einer Körperstelle über einen längeren Zeitraum vermehrt Druck aufgebaut wird. So werden dank ihr auch Knochen, Sehnen und Bänder, sowie die darunter liegenden empfindlicheren Hautschichten, geschützt.
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Die Lederhaut – Corium
Dank der Lederhaut ist unsere Haut in der Lage sich zu dehnen und dabei fest und straff zu bleiben. Beispielsweise dehnt sich die Haut während einer Schwangerschaft aus und tut dies natürlich ohne bis auf die Unterhaut zu reißen. Dies liegt an den bindegewebigen Zellen in der Unterhaut. Diese wird von so genannten Fibroblasten produziert. Ohne das Bindegewebe wäre es undenkbar, dass Haut sich überhaupt dehnen kann. Wir dürften also nie zu- oder abnehmen, nie ein Kind bekommen oder wachsen.
- Wer Probleme mit dem Bindegewebe der Haut hat, der wird dies an hellen weißen Rissen erkennen, die wie Narben nach einer Verletzung aussehen. Unterstützt werden kann das natürliche Bindegewebe durch eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
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Die Unterhaut – Subkutis
Die Unterhaut wird umgangssprachlich auch Unterhautfettgewebe genannt und gewährleistet, dass sich die Haut zu den Muskeln und Knochen überhaupt bewegen kann. Dank der Unterhaut können wir uns also überhaupt erst bewegen. Wäre die Haut fest mit Muskeln und Sehnen verwachsen, so wäre eine freie Bewegung gar nicht möglich. Außerdem schützt das Unterhautfettgewebe vor Kälte und anderen äußeren Einwirkungen. Auch sind ein wenig Bindegewebe, viele Blutgefässe und Lymphgefässe vorhanden.
Alles Wissenswerte über Haare
Haare befinden sich eigentlich überall auf unserem Körper und erfüllen eine wichtige Funktion. In erster Linie unterstützen sie die Haut dabei, dessen schutzbringende Aufgaben zu erfüllen. Das Haar ist dabei fest in die Haut eingebunden, wir selbst sehen nur den so genannten Haarschaft. In der Haut hält diesen die Haarwurzel, welche sich weiter unten verdickt. Letzteren Abschnitt bezeichnen Fachleute als Haarzwiebel. Um das Haar herum befindet sich eine Art Schutzschicht, der Haarfollikel. Die Hautporen ermöglichen ein Eindringen in den Haarfollikel, wobei sich im oberen Teil des Follikels die Talgdrüsen befinden. So wird der Talg am Haarschaft hinauf zur Oberfläche der Haut transportiert und mit dem uns bekannten Schweiß verteilt. Im Inneren des Follikels finden wir die Haarpapille und darin die Haarstammzellen.
- Grundsätzlich besitzen Haare die Funktion, die Haut zusätzlich von Schmutz, Staub, Bakterien und Viren zu schützen und diese abzuweisen.
Haare entstehen dem Menschen schon im Mutterleib und bleiben uns bis zu unserem Tod erhalten. Während des Lebenszykluses des Menschen behalten wir natürlich nicht ein und dieselbe Haarpracht, denn diese fallen in regelmäßigen Abständen aus und erneuern sich. Haare und auch die Hautschichten erneuern sich laufend. Als Baby besitzen wir so genannte pigmentarme Flaumhaare, auch Vellushaare genannt. In der Pubertät verwandeln sich diese Haare zu sehr festen Terminalhaaren. Diese sind besser sichtbar und werden daher an bestimmten Körperstellen als störend empfunden. Und an dieser Stelle kommen diverse Haarentfernungsmethoden zum Tragen, welche mehr oder weniger täglich selbst durchgeführt oder unter professioneller Hand angegangen werden.
- Wie viele Körperhaare der Mensch an seinen einzelnen Körperpartien hat hängt von mehreren Faktoren ab und ist von Person zu Person unterschiedlich. Die größten Unterschiede sind geschlechtsspezifisch auszumachen. Allerdings spielen auch unsere Gene eine Rolle, denn auch die genetische Veranlagung kann darüber entscheiden wie viele Haare wir an unserem Körper finden. Natürlich sind auch die Hormone für das Wachstum der Haare verantwortlich, wodurch hormonelle Störungen beispielsweise zu einem Haarausfall führen können. Denken wir an die hormonelle Umstellung des Körpers nach einer Schwangerschaft. Auch eine Hormontherapie oder einfach die Wechseljahre können den Haushalt komplett durcheinander bringen und entweder den Haarwuchs ankurbeln, oder aber einschränken.
Wie die Haare wachsen und welche Funktion sie haben
Warum wachsen unsere Haare eigentlich ständig nach und warum produzieren die Haarstammzellen ständig neue Haarzellen? Nun, das Haarwachstum ist ein ganz normaler zyklischer Prozess, wobei die jeder Haarfollikel drei Phasen durchläuft.
- – Anagen à die Wachstumsphase
- – Katagen à die Übergangsphase
- – Telogen à die Ruhephase
In der Wachstumsphase werden neue Haare produziert, in der Übergangsphase die Zellproduktion eingestellt und in der Ruhephase wird das Haar dann abgestoßen und fällt aus.
Wichtig für diesen natürlichen Zyklus ist aber der asynchrone Verlauf. Das bedeutet, dass uns nicht alle Haare zur gleichen Zeit ausfallen oder nachwachsen. Dies wäre verheerend, denn dann würde sich auf unserem Kopf ständig eine Glatze bilden und die Haare würden auch nie so lang werden. An dieser Stelle sei zu erwähnen, dass nicht alle Haare diesen Prozess durchlaufen und auch nicht alle Haare demselben zeitlichen Zyklus unterliegen. Viele Haare, vor allem die Haupthaare auf dem Kopf, besitzen eine sehr lange Anagenphase, sodass die Haare mehrere Zentimeter lang wachsen können.
Wie kann das Haarwachstum gestoppt werden?
Wir wünschen uns nicht überall an unserem Körper langes und dichtes Haar. Haarfreie Zonen sind meist unter den Achseln, den Beinen oder im Intimbereich der Frau zu nennen, beim Mann sollten die Haare im Gesicht möglichst fern bleiben.
Aus diesem Grund rasieren sich Männer und Frauen beinahe täglich, denn ehe neues Haar an die Oberfläche gelangt, dauert es meist keine 12 Stunden. Bei der Rasur wird das Haarwachstum auch nicht gestoppt, vielmehr werden die Haare direkt an der Hautoberfläche abgeschnitten. Dank der Haarwurzel, die noch in der Haut verbleibt, wächst das Haar wieder nach, wodurch die Rasur zur täglichen Routine wird.
Wer die Produktion des Haares komplett einstellen möchte, der muss die Stammzellen in der Haarpapille komplett zerstören. Auch das Herausreißen der Haarwurzel wäre keine Alternative, denn auch diese kann sich neu bilden. Wer sich die Haare heraus reisst, der hat zwar länger anhaltend glatte Haut, die Zellen die für eine Neubildung verantwortlich sind, wurden aber nicht zerstört. Und um dies zu erreichen kommt nun die dauerhafte Haarentfernung ins Spiel.
Dauerhafte Haarentfernung
Wem das ständige Rasieren und Haare entfernen zu nervig ist, der muss sich mit dem Gedanken beschäftigen, eine dauerhafte Haarentfernung vorzunehmen. Dies sollte natürlich nur unter professioneller Aufsicht passieren und auch nur von gelernten Hautärzten oder Kosmetikerinnen durchgeführt werden. Die Methoden zur dauerhaften Haarentfernung können unterschiedlich sein und je nach Hauttyp oder individueller Grundeigenschaften und Vorlieben gewählt werden.
Nutzung modernster Technologien – Haare dauerhaft weg Lasern
Mittels Lichtenergie ist es mittlerweile möglich die dauerhafte Haarentfernung zu garantieren. Durch verschiedene Lichtimpulse im Infrarotbereich werden die haarproduzierenden Stammzellen in den Haarpapillen zerstört. Im Grunde passiert dies durch Erwärmung der Stammzellen, wobei dabei auf eine hautschonende Temperatur geachtet werden muss. Diese darf nämlich maximal 45 Grad Celsius betragen. Durch Kühlungsmethoden wird die Behandlung für die Patienten angenehmer.
Die Vorteile dieser Methode liegen auf der Hand. Sie ist schmerzfrei, hautschonend und ziemlich sicher. Die Haare werden dauerhaft entfernt, egal ob es sich dabei um sehr helle und feine Haare handelt oder ob dunkle, rote oder graue Haare entfernt werden müssen. Auch sonnengebräunte Haut darf therapiert werden und ebenso der komplette Körper, also alle Stellen an denen Haarwuchs unerwünscht ist, darf bearbeitet sein. Vor und nach der Behandlung gibt es im Ablauf des Alltages keine Einschränkung, beispielsweise darf ganz normal in die Ferien gefahren werden. Ein häufiger Grund, um eine dauerhafte Haarentfernung vorzunehmen.
Andere Methoden der Haarentfernung
Die wohl älteste Methode um dauerhaft alle Haare los zu werden, ist die so genannte Nadelepilation oder Elektroepilation. Diese Methode zählt normalerweise zu den effizientesten Methoden. Dabei werden sehr dünne Sonden zu den Haarwurzeln geführt und dort mittels Stromimpuls zerstört. Dies kann für die Patienten ein wenig unangenehm sein, ist jedoch grundsätzlich für alle Hauttypen und Haararten geeignet.
Wer ein wenig Schmerz ertragen kann und für mehrere Wochen ein wirkungsvolles Ergebnis wünscht, der versucht es mittels Sugaring oder Waxing. Beim Sugaring wird eine lauwarme Paste aus Zucker, Zitrone und Wasser auf die Haut aufgetragen, wodurch diese auf der Haut leicht kleben bleibt. In Haarwuchsrichtung werden nun alle Haare sanft entfernt. Beim Waxing wird Wachs verwendet und diese Methode ist leider nicht wirklich schmerzfrei. Die Haare werden buchstäblich an der Wurzel gepackt und entfernt. Ehe die Haare nachwachsen vergehen mehrere Wochen.
Weitere Methoden sind in der Faden-Technik, dem so genannten Threading zu finden. Dabei wird mittels einem dünnen Faden eine Schlinge um die Härchen gelegt und zusammengezogen. Diese Methode wird häufig bei türkischen Friseuren angewandt, wenn es um die Rasur des Herrenbartes oder dem Zupfen der Augenbrauen geht. Die Methode selbst muss erst erlernt werden, ist allerdings weniger schmerzhaft als das klassische Haare zupfen mittels Pinzette.
Weniger gesund ist die Anwendung von speziellen Cremes, welche die Haare an der Oberfläche buchstäblich weg ätzen. Allergiker oder Menschen mit einer empfindlichen Haut können mit solchen Mitteln den natürlichen Hautschutz zerstören. Diverse Inhaltsstoffe reichen bis tief zur Haarwurzel und schädigen diese am Ende des Haares. Bei dauerhafter und langfristiger Anwendung können Hautirritationen, allergische Reaktionen oder sogar bleibende Hautschädigungen auftreten. Und auch das klassische Rasieren ist für die Haut nicht unbedingt vorteilhaft. Während der Rasur mit der Klinge können kleinere Verletzungen auftreten, was letztendlich zu Entzündungen und Hautrötungen führen kann.
Haarentfernung, Pflege und andere wichtige Aspekte
Wer dauerhaft seine Haare an den betroffenen Stellen los werden möchte, der sollte zur modernen Methode der Haarentfernung greifen. Diese ist mitunter zwar relativ kostspielig, hält allerdings auch entsprechend lange, oft ein Leben lang. Günstige Alternativen sollten vor der Anwendung immer mit dem Hautarzt abgesprochen werden, vor allem wenn es um die Anwendung chemischer Produkte geht oder man das Waxing ausprobieren will. Selfmade-Produkte für Zuhause werden ebenfalls nur bedingt empfohlen, denn viele Anwender halten sich nicht immer an die empfohlenen Anwendungshinweise.
Unsere Haut und die Haare an unserem Körper tragen für die Aufrechterhaltung unserer Gesundheit bei und stellen für den Organismus ein Schutzschild dar. Je mehr wir in die natürlichen Prozesse unseres Körpers eingreifen, desto mehr müssen wir uns mit den Risiken diverser Behandlungsmöglichkeiten befassen und uns natürlich auch um eine entsprechende Pflege kümmern. Kümmern wir uns gut um eines unserer wichtigsten Organe, schützen, pflegen und wertschätzen wir es.